Dienstag, 01.04.2025
Scheller Areal, Wetzikon
Referenten
VZO:
Joe Schmid, Direktor
BFSU:
Otto Schlosser, Rektor
Eine GV in ruhigen Bahnen
Auf 116 Mitglieder – Unternehmen und Einzelmitglieder – ist das Wirtschaftsforum Wetzikon im elften Jahr seines Bestehens mittlerweile angewachsen. Dass das Forum für viele Unternehmerinnen und Gewerbetreibende eine beliebte Plattform zur Pflege des Netzwerks ist, zeigte sich an der Anzahl der Teilnehmenden an der Generalversammlung vom Dienstag, 1. April.
Rund 70 Mitglieder konnte Präsidentin Sandra Elliscasis im VZO-Busdepot an der Schellerstrasse begrüssen. Das vor fünf Jahren von den Verkehrsbetrieben Zürichsee und Oberland bezogene Gebäude beherbergt ab dem kommenden Schuljahr auch die Berufsfachschule Uster (BFSU), die hier einen zweiten Standort eröffnet.
Beide Gastgeber hatten folglich die Gelegenheit, ihre Organisationen den Mitgliedern des Wirtschaftsforums vorzustellen. Otto Schlosser, Rektor der BFSU, zeigte auf, welche Handlungskompetenzen (das «Schulfach» gibt es heutzutage nicht mehr) im Wetziker Ableger vermittelt werden. Die Schule über dem Busdepot wird sich wirtschaftlichen und technischen Berufen widmen und in beiden Gebieten auch die Berufsmaturität anbieten.
Noch sei die Liegenschaft nicht ganz ausgelastet, sagt Schlosser. «Es sind aktuell sieben Schulzimmer frei. Aber ich denke, es wird nicht lange dauern, bis wir auch an diesem Standort aus allen Nähten platzen.»
Mit dieser Ausgangslage und den Perspektiven war der BFSU-Rektor nicht allein. Auch der zweite Gastgeber, VZO-Direktor Joe Schmid, berichtete von derzeit acht freien Standplätzen im Busdepot an der Schellerstrasse und geht davon aus, dass diese in nicht allzu ferner Zukunft belegt sein werden.
Schmid nannte einige Herausforderungen, die auf die VZO zukommen. Eine ist der Fachkräftemangel: In den nächsten zehn Jahren werden rund 100 der aktuell 280 Busfahrerinnen und -fahrer in Pension gehen. Diese zu ersetzen, ist kein leichtes Unterfangen.
Ein weiteres grosses Thema ist die Elektrifizierung der Busflotte, die 2040 abgeschlossen sein muss. So lautet die Vorgabe des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV). Aktuell verkehren drei der 110 Busse der VZO elektrisch.
Ein Problem neben den deutlich höheren Anschaffungskosten von elektrisch angetriebenen Bussen sind nach wie vor die Reichweiten. So legt ein Diesel-Bus mit einer Tankfüllung 450 Kilometer zurück und kann so von frühmorgens bis spätabends fahren. Ein E-Bus nach heutiger Technik schafft mit einer Batterieladung rund 200 Kilometer. Das heisst, am Mittag muss er an die Steckdose – und zwar für drei bis vier Stunden.
«Die Reichweiten werden sich entwickeln und die Preise für Elektro-Busse werden sinken», ist VZO-Direktor Joe Schmid sicher. «Aber unser Angebot mit derselben Anzahl E-Busse aufrechtzuerhalten, wird auch 2040 eine Herausforderung sein.»
Keine Herausforderung war die GV für Sanda Elliscasis. In rund einer halben Stunde waren die traktandierten Geschäfte abgeschlossen: Jahresrechnung, Budget, Wiederwahl von Vorstand und Revisor wurden allesamt einstimmig abgesegnet. Als sechstes Mitglied wurde Sandro Compagno in den Vorstand gewählt. Er ist Wirtschaftsredaktor bei den ZO-Medien.
04.04.2025